Wie sieht die Welt in 100 Jahren aus? Mit dieser spannenden Frage haben sich insgesamt 130 Schülerinnen und Schüler aus Bretten auseinandergesetzt. Aus Ihren Überlegungen und Phantasien sind 109 Großplakate entstanden, die 2018 Teil einer großen Kunstaktion der KulturRegion Karlsruhe waren. Insgesamt wurden 2000 Plakate eingereicht und daraus die 20 besten Plakate prämiert. Bretten durfte sich über acht Preisträger und Preisträgerinnen freuen, darunter auch Anna Mitschke, Schülerin der Brettener Max-Planck-Realschule, die mit Ihrer Sanduhr den ersten Platz erreichte. Nun sind diese Plakate an vier verschiedenen Orten in der Stadt zu sehen.
Die Ausstellung wurde am vergangenen Dienstagabend mit einem abwechslungsreichen Programm eröffnet, durch das Thomas Lindemann die rund 60 anwesenden Gäste gewohnt unterhaltsam führte. Er richtete den Blick zunächst in die Vergangenheit, als vor rund 100 Jahren die Firma Harsch gegründet wurde. Wie hätte der Firmengründer wohl auf die Frage geantwortet: „Wie sieht die Welt in 100 Jahren aus?“ Dass es einmal Smartphones und Internet, Facebook und Instagram geben würde, hätte er vermutlich als verrückt bezeichnet, eben als „crazy“, was auch bewusst als Wort im Ausstellungstitel de.mocraZy enthalten ist. Ähnlich hätte es vermutlich auch der älteste Einwohner Brettens, Karl Ebert, mit seinen 102 Jahren gesehen, auf den sich OB Martin Wolff in seinem Grußwort bezog.
Er informierte außerdem über die regionale Kunstaktion und war sichtlich stolz auf die Brettener Beiträge. „Ich als Oberbürgermeister freue mich natürlich sehr, dass am Ende acht Plakate aus Bretten unter die insgesamt 20 prämierten Preisträger des Wettbewerbs gewählt wurden.“ Sein Dank galt deshalb auch besonders den engagierten Lehrerinnen und Lehrern der der Max-Planck-Realschule, der Johann-Peter-Hebel-Gemeinschaftsschule, des Edith-Stein-Gymnasiums und des Melanchthon-Gymnasiums und den beteiligten Schülerinnen und Schülern. Sieben von Ihnen stellten ihre Ideen zum Thema und ihre Umsetzung auf dem Plakat vor. Im Anschluss berichtete Claudia Keller, langjährige Leiterin der Kinder-Uni in Bretten und momentan unter anderem Leiterin des KinderCouncil Karlsruhe darüber, wie die 20 besten Plakate von den Kindern des KinderCouncil ausgewählt wurden. “Die Kinder haben es sich nicht leicht gemacht. In drei Rundgängen haben sie überlegt, welche Plakate das Thema am besten getroffen haben”, so Claudia Keller. Das KinderCouncil ist ein interkulturelles Gremium, in dem Kinder zwischen sechs und 14 Jahren über relevante gesellschaftliche Themen diskutieren. Das Projekt wird vom Institut für Mehrsprachigkeit der PH Karlsruhe und dem KinderCollege der DHBW Karlsruhe betreut.
Dann war der Blick wieder auf die Zukunft gerichtet und Thomas Lindemann eröffnete eine Talkrunde mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufe und den Brettener Jugendgemeinderäten Jana Freis, Willi Kraft, Marla Reiß und Roberta Mache. Was ist Euer größter Traum für 2119? Schule 2119 - was wird anders sein? Welchen Beruf wird es in 100 Jahren garantiert nicht mehr geben? Diese und weitere Fragen richtete er an die Jugendlichen und sammelte auch unter den anwesenden Gemeinderätinnen und Schulleiterinnen Antworten ein. Ein letztes Musikstück des Posaunen-Trios mit Mischa Körner, Jonas Stezelberger und Stephan Arendt bildete den Abschluss des offiziellen Teils. Es leitete über zu einem regen Austausch während des anschließenden Stehempfangs, sowohl über die angestoßenen Fragen als auch über die Ausstellung allgemein.
Die Brettener Plakate sind bis Freitag, 15.2.2019 im Rathausfoyer, in der Stadtbücherei, in der Tourist-Info und im Schaufenster des ehemaligen Schuh Sauer zu sehen.
Als Abschluss der Kunstaktion wird Prof. Dr. Eva Marsal von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe mit den beteiligten Schülerinnen und Schülern am Mittwoch, 6. Februar, einen Workshop zum Ausstellungsthema durchführen.